In Wohngegenden mit einem hohen Grundwasserspiegel kann ein Rammbrunnen eine gute und vor allem günstige Möglichkeit für die Gartenbewässerung sein. Den Rammbrunnen kann man problemlos in Eigenregie graben und schlagen. Im Gegensatz zu einem Bohrbrunnen halten sich auch die veranschlagten Kosten in Grenzen. Dennoch gibt es einige Faktoren, welche beim Brunnenbau zu beachten sind.
Wie funktioniert ein Rammbrunnen?
Das Prinzip bei einem Rammbrunnen ist relativ einfach. In ein vorher gebohrtes Loch wird ein Brunnenrohr/ Stahlrohr (3) mit relativ geringem Durchmesser und einer Rammspitze (1) mit einem Rammbrunnenfilter mit Schlitzen oder Löchern (2) eingeschlagen. Dieses Rohr wird immer weiter verlängert, bis es die Grundwasserschicht erreicht hat. Anschließend kann auf den Anschlussstutzen des Rohrs (4) eine entsprechende Schwengelpumpe oder eine kleine elektrische Wasserpumpe aufgesetzt werden, so dass das Grundwasser nach oben gefördert werden kann.
Ein einfaches Prinzip, welches jedoch nicht in allen Gärten nutzbar ist. Rammbrunnen haben in der Regel eine sehr begrenzte Tiefe. Sie können nur bis zu einer Tiefe von 7 bis 8 Metern effektiv eingesetzt werden. Dementsprechend darf der Grundwasserpegel diesen Wert auf keinen Fall unterschreiten. Auch die Menge der Wasserentnahme ist bei einem Rammbrunnen begrenzt. Wer einen sehr großen Garten beispielsweise inklusive Rasenflächen bewässern möchte, kommt um den Bau eines Bohrbrunnens nicht umhin. Für das Gießen der Gartenblumen allerdings ist auch ein Rammbrunnen mehr als ausreichend dimensioniert.
Den Rammbrunnen selber bohren und schlagen – Was benötige ich alles?
Die Materialliste für den Bau eines Rammbrunnens ist sehr übersichtlich. Viele Elemente können sogar im örtlichen Baumarkt ausgeliehen werden, was die Kosten für den Bau nochmals deutlich senkt. Benötigt werden:
- Ein Brunnenbohrer (Im Baumarkt ausleihbar)
- Ein Rammbrunnen-Set
- Hanf und Fermit zur Abdichtung
- Spülmuffe
- Rohrzange
- Elektroramme (Im Baumarkt ausleihbar)
Ein gutes Rammbrunnen-Set besteht unter anderem aus dem eigentlichen Rammfilter, den Brunnenbau-Rohren, den entsprechenden Muffen, einem Schlagstück und einem Rückschlagventil. So ausgestattet kann der eigentliche Brunnenbau in Angriff genommen werden.
Einfache Anleitung zum Brunnenbau
Zunächst sollte eine passende Stelle für den Brunnenbau ausgewählt werden. Der Brunnenbohrer kommt als erstes zum Einsatz und erfordert ein wenig Mühe. Denn der Bohrer wird genutzt, um bis zur Wasserführenden Schicht vorzudringen. Alle zwei bis drei Umdrehungen muss der Bohrer wieder hervorgezogen und entleert werden. Im Idealfall sollte sich aus diesem Grund über dem Bohrloch keine Baumkrone befinden. Diese würde die Arbeit behindern und viel Zeit durch die andauernde Ummontage des Bohrers kosten. Bei der Bohrung sollte weder Gewalt noch allzu viel Kraft angewandt werden. Der Bohrkopf ist recht empfindlich, so dass es in vielen Fällen günstiger sein kann, ein neues Loch zu graben. Vor allem große Steine können solche Bohrlochwechsel notwendig machen. Wenn die wasserführende Schicht erreicht ist, was sich am Bohrkopf sehr gut erkennen lässt, hat der Brunnenbohrer seine Schuldigkeit getan.
Nun beginnt die eigentliche Brunnen-Arbeit. Zunächst werden der Rammfilter und die entsprechenden Brunnenrohre in der Länge des Bohrloches zusammengeschraubt. Die Gewinde müssen umfassend und sorgfältig mit Fermit und Hanf abgedichtet werden. Es sollten die Gewindegänge nur noch ganz leicht zu erkennen sein, um eine absolut saubere Abdichtung zu erzielen. Beim Anbringen der Muffen muss darüber hinaus darauf geachtet werden, dass die beiden Rohre im Innern der Muffe exakt aneinanderstoßen. Nur so lässt sich eine sichere und gute Kraftübertragung beim eigentlichen Rammen des Rammbrunnens gewährleisten. Hier kommt die Rohrzange ins Spiel, welche für eine feste und dauerhafte Verbindung aller Schraubverbindungen sorgt.
Nun werden die Rohre mit dem Rammkopf voran in das gebohrte Loch abgesenkt und anschließend tiefer geschlagen. Hier bietet sich eine Elektroramme an, welche die Arbeit deutlich erleichtert. Immer wenn das Rohrende beinahe auf Boden-Niveau angekommen ist, kann ein weiteres Rohr verbunden werden. Auch hier immer auf eine dichte und sichere Verbindung achten. Ziel ist es, mit dem Rammbrunnen zwei bis drei Meter tief in die Grundwasserschicht zu stoßen. So zieht die Pumpe keine Luft und auch Schwankungen im Grundwasserpegel können gut ausgeglichen werden.
Ist die endgültige Tiefe erreicht, sollte mit einem Schlauch von innen das Rohr von feinem Sand und Sedimenten befreit werden. Anschließend mit der Spülmuffe nochmals 5-10 Minuten gegenspülen. Somit wird der Filter von Ablagerungen befreit. Nun kann mit einer Schwengelpumpe so lange gepumpt werden, bis das Wasser klar aus der Pumpe kommt. Erst dann sollte das Rückschlagventil verbaut werden.