Schwengelpumpe

Günstiges Nutzwasser dank Schwengelpumpe

Ob man sie nun wirklich zum Fördern von Wasser gebraucht oder einfach nur als dekoratives Element im Garten aufstellt, eine Schwengelpumpe wird in jedem Fall zum Blickfang. Mit ihrem historischen Aussehen verleiht sie dem eigenen Garten zwar einen Hauch von längst vergangenen Zeiten, ausgedient hat die Schwengelpumpe aber auch 2024 noch lange nicht. Dank ihrer Eigenschaften liefert die Schwengelpumpe günstiges Nutzwasser und hilft nicht nur Kosten zu sparen.


Simpler Aufbau für lange Haltbarkeit

Aufbau einer Schwengelpumpe
Aufbau einer Schwengelpumpe (Urheber: Manco Capac; CC BY-SA 3.0)

Die Schwengelpumpe gehört zur Gattung der Hubkolbenpumpe und zeichnet sich besonders durch ihre Einfachheit aus. Sie funktioniert recht simpel und auch die Zahl der verbauten Einzelteile hält sich in Grenzen.

So besteht eine Handschwengelpumpe auf den ersten Blick lediglich aus einem Pumpengehäuse und einem Hebel, dem sogenannten Schwengel. Unter der Oberfläche verbirgt sich der Zylinder, in dem sich der Kolben befindet. Dieser ist mit einer Ledermanschette abgedichtet und an der Kolbenstange befestigt. Die Kolbenstange wiederum ist mit dem Schwengel verbunden und bewegt den Kolben bei Betätigung des Schwengels auf und ab. Am unteren Ende des Kolbens befindet sich das Auslassventil und am Fuße des Zylinders das sogenannte Einlassventil. Je nach Wasserquelle wird noch eine Wasseransaugleitung am Einlassventil befestigt.

Gefertigt werden Schwengelpumpen aus wetterfestem Gußeisen. Dieses Material hat sich als enorm korrosionsbeständig erwiesen und garantiert eine äußerst lange Haltbarkeit der Pumpe.

Nach welchem Prinzip funktioniert eine Schwengelpumpe?

Das Förderprinzip einer Schwengelpumpe lässt sich recht schnell und einfach erklären. Drückt man den Schwengel nach unten, zieht man gleichzeitig den Kolben nach oben und es entsteht ein Unterdruck. Dadurch öffnet sich das Einlassventil und Wasser kann in den Zylinder hineinströmen.

Wird der Schwengel wieder hochgezogen, so fährt der Kolben abwärts und öffnet das Auslassventil. Das Wasser strömt nun über das Auslassventil nach oben und sammelt sich oberhalb des Kolbens. Beim erneuten Drücken des Schwengels wird das oberhalb des Kolbens befindliche Wasser durch das, nun wieder geschlossene, Auslassventil nach oben gefördert und tritt aus der Pumpe aus. Gleichzeitig wird, wie im ersten Schritt beschrieben, weiteres Wasser in den Zylinder gesaugt.

Die Fördermenge einer Schwengelpumpe kann zwischen 10 und 40 Litern Wasser pro Minute liegen. Sie ist dabei abhängig von der Förderhöhe und vor allem von der Kraft und Ausdauer der Person, die den Schwengel betätigt.

Wann kann eine Schwengelpumpe zum Einsatz kommen?

Auch wenn sie wie aus einer anderen Zeit anmutet, so hat eine Schwengelpumpe neben einer intuitiven Bedienung einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Die Schwengelpumpe benötigt keine Versorgung mit Strom. Sie kommt daher vor allem dort zum Einsatz, wo keine Elekrizität vorhanden ist. Beispielsweise auf einer Weide, aber auch in einigen Schrebergärten ist dies der Fall. Die Bewässerung muss hier also entweder mit Regen- oder mit Grundwasser erfolgen.

Auch der Faktor Nachhaltigkeit sollte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. In jedem Fall kann die Investition in eine Schwengelpumpe dabei helfen, durch einen umweltschonenden Umgang mit Wasser, Kosten zu senken, da man auf eine Bewässerung mit Trinkwasser aus der Leistung verzichtet.

Günstig, nicht nur in der Beschaffung

Hat man sich zum Kauf einer Schwengelpumpe entschlossen, muss man sich nun entscheiden, welches Modell das richtige ist. Schon für 40 bis 100 Euro erhält man eine unauffällige, aber zuverlässige Pumpe. Dank des einfachen Aufbaus, wird eine Reparatur nur selten notwendig. Sollte es dennoch mal geschehen, dass Kolben oder Dichtung ausgetauscht werden müssen, genügen ein wenig handwerkliches Geschick und grundlegende handwerkliche Kenntnisse. Auch Ersatzteile erhält man problemlos in diversen Onlineshops oder im Baumarkt. Folgekosten halten sich also relativ gering.

Spielt auch das Design der Pumpe eine Rolle, so zahlt man z.B. für ein Modell im nostalgischen Look etwa 200 Euro. Legt man weitere 200 Euro drauf, erhält man eine Schwengelpumpe aus Edelstahl im modernen Design. In der Haltbarkeit und Zuverlässigkeit unterscheiden sich Design-Modelle nicht von einer handelsüblichen Schwengelpumpe.

Montage

Wird der Entscheidungsprozeß durch den Kauf eines geeigneten Modells abgeschlossen, stellt sich bereits die nächste Frage. Wie wird die neue Schwengelpumpe montiert? Möchte man sein Wasser aus einem Rammbrunnen beziehen, so verbindet man die Pumpe mit einem doppelten Pumpenstock und einem Flansch mit dem Brunnenrohr. Befestigt man die Schwengelpumpe an einem Regenfass, einer Zisterne oder einem Bohr- bzw. Schachtbrunnen, so muss eine Saugleitung gelegt werden, über die das Wasser in den Zylinder gelangen kann.

Hinweis: Aufgrund von physikalischen Gegebenheiten muss bei der Montage beachtet werden, dass die maximale Förderhöhe einer Schwengelpumpe bei ca. 8m liegt.

Inbetriebnahme

Hat man die Montage erfolgreich abgeschlossen, fehlen nur noch zwei Schritte. Bevor Wasser aus der Pumpe herauskommen kann, muss erst einmal Wasser in die Pumpe hinein. Dafür füllt von oben Wasser in das Pumpengehäuse hinein. Dies hat den Zweck, dass die Ledermanschette aufquillt und alles vollständig abgedichtet ist. Am besten befüllt man die Pumpe abends und lässt das Ganze über Nacht einwirken.

Ist alles bereit, folgt im letzten Schritt das sogenannte Angießen. Dabei bedient man den Schwengel vom Prinzip genau so, als würde man Wasser fördern, jedoch wird gleichzeitig erneut Wasser in die Öffnung am Pumpengehäuse gefüllt. Diesen Prozeß führt man solange fort, bis endlich Wasser aus der Pumpe schießt.

Hinweis: Das Einfüllen des Wasser bei der Erstnutzung hat den Zweck, überflüssige Luft aus der Pumpe zu vertreiben.

Wartung und Pflege

Nachdem man nun die Pumpe zum Laufen gebracht hat, gilt es, durch eine ordentliche Wartung und Pflege dafür zu sorgen, dass dies auch über einen größtmöglichen Zeitraum so bleibt. So gering der Pflegeaufwand einer Schwengelpumpe auch sein mag, umso wichtiger ist es, die wenigen Einzelteile der Pumpe in regelmäßigen Abständen zu prüfen und zu fetten. Dadurch lassen sich Schrauben auch nach längerem Einsatz noch lösen. Ebenso sollte man Dichtungen regelmäßig mit Vaseline einschmieren, damit die Dichtungswirkung mit der Zeit nicht nachlässt. Zum Schutz vor eventuellen Korrosionen hilft es, die Schwengelpumpe hin und wieder neu zu streichen.

Hinweis: Jegliches Wasser muss vor dem ersten Frost aus der Pumpe entfernt und das Eindringen von neuem Wasser verhindert werden. Einer gravierenden Beschädigung der Schwengelpumpe kann nur vorgebeugt werden, wenn diese vollständig vor Frost geschützt ist.

Wird die Schwengelpumpe wie beschrieben regelmäßig versorgt, kann sie dem Besitzer sehr lange Freude bereiten und auf Dauer ein optimales Ergebnis erzielen.

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